Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Zahlreiche Teilnahme an der Gedenkfeier

Der Volkstrauertag 2025 stand im Zeichen des vor 80 Jahren zu Ende gegangenen Zweiten Weltkrieges. 
Bürgermeister Jung verdeutlichte, dass die Generation der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen immer kleiner werde und dass es umso wichtiger sei, ihre Stimmen, ihre Erinnerungen und ihre Mahnungen zu bewahren.

Bürgermeister Jung konnte zur Gedenkfeier nicht nur zahlreiche Mitglieder des Friedrichsthaler Stadtrates willkommen heißen, auch die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, der Marinekameradschaft „Prinz Eugen“, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und des Heimat- und Verkehrsvereines waren anwesend. Ebenso herzlich begrüßte er auch die Landtagsabgeordnete Anja Wagner-Scheid.

Die Dimensionen des Zweiten Weltkrieges waren unvorstellbar: Über 65 Millionen Menschen – mehr als die Hälfte von ihnen Zivilisten – verloren ihr Leben durch Kampfhandlungen, Massenmord, Bombenangriffe, Vertreibung oder in Gefangenschaft. Etwa 6,3 Millionen Deutsche starben. Kaum eine Familie blieb von den Folgen verschont.

Die militärische Niederlage und Besetzung Deutschlands durch die Alliierten war die Voraussetzung für das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und letztlich für die Gründung unserer freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik. Der 8. Mai sei daher als ein Tag der Befreiung zu werten.

Doch er markierte zugleich für viele Deutsche den Beginn einer ungewissen Zukunft: den Weg in Kriegsgefangenschaft, Flucht oder Vertreibung aus der Heimat. Millionen Menschen mussten in der Nachkriegszeit unter Hunger, Gewalt und Rechtlosigkeit leiden. Dass in den späteren sowjetisch besetzten Gebieten die Diktatur der Nationalsozialisten nahezu bruchlos von einer kommunistischen Diktatur abgelöst wurde, blieb in der Ansprache nicht unerwähnt.

Bürgermeister Jung verdeutlichte, dass Erinnerung immer ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist. Die Generation derer, die Krieg, Flucht und Neubeginn erlebt haben, verstummt zunehmend. Somit droht, ein Stück unserer kollektiven Erinnerung zu verblassen. Jung forderte, diese Erinnerung wachzuhalten – als Mahnung, aber auch als Auftrag.

In seiner Ansprache verwies Jung, dass der als „Zeitenwende“ titulierte Angriff Russlands auf die Ukraine nicht nur einen politischen, sondern auch einen moralischen Einschnitt markiere. Man müsse sich mit der Erkenntnis auseinandersetzen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und Freiheit stets verteidigt werden muss. Es sei entscheidend, dass wir in unserem Land und in Europa fest zu den Werten der Demokratie, der Freiheit und des Friedens stehen.

Jung mahnte, dass die Toten und die Lebenden der Gesellschaft am Volkstrauertag den Auftrag geben, gemeinsam für den Frieden einzutreten. In einer Welt, in der Frieden zerbrechlich ist, erinnere uns dieser Tag daran, wie wichtig es ist, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und die Opfer nicht zu vergessen.

An der Gedenkfeier beteiligte sich auch Diakon Gerd Fehrenbach von der Kirchengemeinde St. Michael mit einem eindringlichen Friedensgebet. Bürgermeister Jung hieß Diakon Fehrenbach nicht nur herzlich willkommen, sondern danke auch ausdrücklich für die Mitwirkung.

Nach dem Totengedenken schloss sich am Ehrenmal auf dem Bildstocker Friedhof eine stille Kranzniederlegung an.