Nachrichten aus Friedrichsthal

Turbo-Sanierung mit neuem Dünnschichtasphalt-Verfahren als Pilot-Projekt in Friedrichsthal

Datum / Uhrzeit:, 09:11 Uhr

Berichte aus der Partnerstadt Villingen-Schwenningen machten auf diese Technik aufmerksam, die sich dort bereits seit längerem vollends bewährt hat.

In der Friedrichsthaler Stockbach- und der Otto-Weil-Straße wurden binnen zwei Tagen die Fahrbahnoberflächen in einem Dünnschichtasphalt-Verfahren saniert. Dazu musste die bisherige Oberfläche nicht abgefräst werden. Bevor die großen Baumaschinen anrückten, war eine sorgfältige Reinigung des Straßenbelages erforderlich. Das übernahm eine Kehrmaschine mit integrierter Hochdruckwaschanlage. Die Straßenoberfläche wurde dabei mit 180 bar unter Hochdruck gewaschen, das auftretende Schmutzwasser abgesaugt. Dieser Arbeitsschritt gewährleistet, dass keine losen Teile und Verschmutzungen auf dem Asphalt verblieben, die später die Haftung der neuen Schicht beeinträchtigen können. Sobald die Straße trocken war – das Wetter spielte dabei mit – folgte unmittelbar danach der Auftrag der neuen Deckschicht.

Damit es dabei zu keinen Verzögerungen kam, setzte die beauftragte Firma VSI zwei Maschinen ein, die mit einer Bitumen-Emulsion, Wasser, Zement und Split befüllt wurden und diese Mischung auf dem gereinigten Untergrund auftrugen. Lediglich in Randbereichen erfolgte eine Nacharbeit durch Beschäftigte des Bauunternehmens.

Der neue Belag besteht aus zwei Schichten, die nacheinander kalt aufgetragen werden. Das bedeutet, dass die Mischung nicht erhitzt werden muss. Die erste Lage besteht aus einer Mineralmischung aus grobem Split (Körnung 0,8 cm), bereits wenige Minuten später erfolgt eine Deckschicht. Hierbei wird eine kleinere Splitkörnung mit 0,5 cm verwendet. Die gewaltigen Fahrzeuge lassen sich variabel von 2,40 M bis 4,00 M einstellen. In der Regel langen zwei Streifen, um eine Straße neu zu beschichten.

Bereits 15 Minuten nach dem Auftragen konnten die Absperrgitter abgebaut werden. Die Straße war sofort wieder befahrbar. Eine Walze kam nicht zum Einsatz. Der Verkehr selbst sorgt dafür, dass die Oberfläche schön glatt wird. Schon bald werden die sanierten Bereiche kaum noch von anderen Straßen unterscheidbar sein.

Neben der beschleunigten Abwicklung der Oberflächensanierung kommt diesem Verfahren ein weiterer Vorteil zugute: Die Kosten liegen etwa bei einem Drittel der konventionellen Sanierung mit Heißasphalt. Durch das Verfahren kann die Nutzungsdauer von Straßen schnell und kostengünstig verlängert werden.

Weitere Vorteile sind: Ressourcenschonung durch optimierten Materialbedarf, geringere Herstellungskosten, Energieeinsparung durch Verzicht auf die Erhitzung, niedrigere Emissionen bei der Produktion, effizienter Einbau als kontinuierlich fortschreitende Baustelle sowie deutlicher Reduzierung von Nebenarbeiten.

Bürgermeister Rolf Schultheis verschaffte sich bei einem Ortstermin gemeinsam mit der Leiterin des Fachbereiches Bauen und Umwelt, Astrid Wagner, einen Eindruck von der Abwicklung der Straßensanierung. Er geht davon aus, dass –entsprechenden Berichten zufolge- je nach Zustand des Untergrundes derart sanierte Straßen rund 10 Jahre halten werden. Auf dieses Sanierungsverfahren wurde die Verwaltung durch Berichte aus der Partnerstadt Villingen-Schwenningen aufmerksam, die es bereits seit längerem anwendet. Dort hat sich diese Technik vollends bewährt.